Deutsches Statement

Strolz & Razelli “Back to Earth” – Woher, Wohin, Warum?

Matthias Strolz, 21. April 2023

Heute geht’s los. Kurt Razelli und ich zeigen uns, wachsen zusammen, teilen uns mit. Wir gehen in die Welt. Heute mit unserem Doppel-Single-Release „Ich muss siegen!“ und „Me Version 3.0“.

Hören: https://bfan.link/ich-muss-siegen. Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=rxtTauiXS08. Tickets für unsere Tour im Spätherbst: www.strolzrazelli.earth.

Es gab im Vorfeld spannende Inputs, zweifelndes Kopfschütteln, erwartungsvolles Lächeln. Allerhand Fragezeichen. Daher heute gerne ein paar Takte ausgeführt. Woher? Wohin? Warum?

Woher? Wir kommen von unserem Inneren Ort. Wir kommen mit Musik, einem Ausdruck und Tanz unserer Lebendigkeit. Kurt würde das so nicht sagen. Er ist kein Mann der vielen Worte, er zaubert mit Tönen, Bässen, Melodien, Beats, Effekten. Für mich ist Sprache ein so wichtiges Ausdrucksmittel, immer schon. Fasziniert davon, tief verwoben in dieses Universum. Mit Deutsch und Englisch nun in zwei Universen.

2018 kam Kurt. Ungefragt zerhackte er meine Parlamentsreden, ließ sie mit elektronischem Beat wieder auferstehen. In anderem Gewand. Mit eindrücklicher Wirkung. Das gemeinsame Album „Lost in Space“ präsentierten wir im Oktober 2018 nach der Übergabe meiner politischen Funktionen im Wiener Flex. Volles Haus. Nur ein Auftritt. „Once only, wie Woodstock“, grinsten wir. Ich hatte beschlossen, für die Familie leiser zu treten.

Doch es war ein Erleben, das mich nicht mehr losgelassen hat. Die Magie der Musik. Ich kannte sie aus meinen Jugendjahren, als Mitglied der Dorfmusik. Ich kannte sie aus meinen Sturm- und Drang-Phasen, von der Tanzfläche, als Zufluchtsort, als Wegbegleiterin, als pure Freude. Doch sie selbst mitzuerschaffen und persönlich zu überbringen, das berührte mich ganz tief in meinem Inneren. Darin hatten sich Kurt Razelli und ich gefunden.

Bei einem Treffen im Sommer 22 an der Wiener Ringstraße war uns beiden klar: Die Zeit ist reif, gemeinsam ins Erschaffen zu gehen. Ich rang in diesen Monaten nach einer Sprache, um auf die Verwerfungen der Zeit zu antworten. Wir spüren und sehen, wie Teile unserer Welt in die Zerstörung wachsen. Was kann ich tun, wenn die Welt in Flammen steht? Was kann und will ich beitragen für Heilung und Frieden? Es ist, für diese Etappe, die Musik.

Zaghaft begann es zu quellen und entwickelte sich in einen mächtigen kreativen Fluss. Die Texte kamen in Barcelona, Lissabon, auf Mallorca, im Wienerwald und dann geballt im Jänner 23 in Indien durch. Sie kamen – bis auf den ersten Track – auf Englisch. Ich sprach sie in mein Smartphone hinein, schickte sie Kurt, er begann zu zaubern. Wir sind „Back to Earth“. Vermessen den Zustand der Welt, finden Schmerz und Beklemmung. Wir feiern das Abenteuer Mensch-Sein, finden Erleichterung, Lebensfreude und Liebe.

Unser Album erscheint im Herbst 23. Es kommen einige aufwühlende Tracks und es kommen Lieder, die den Frieden in sich tragen. Die Lyrics von „Ich muss siegen!“ sind mein Ringen mit dem Krieg. Das Begreifen des Unbegreiflichen. Krieg ist eine menschliche Entscheidung, keine menschliche Grundbedingung. Ebenso Frieden. Kurt hat die Worte erfasst und mit heftigem Sound gerahmt. Alex Tomann war und ist mit uns im beat4feet-Studio. Das Team von sonority.rocks hat mit uns ein intensives Video entstehen lassen. Philipp Hochmair schenkt uns seine geniale Ausdruckskraft als Schauspieler. Und töchtersöhne begleitet uns in die Welt und ab November in die Konzerthallen hinaus.

Wir wollen die Brutalität von Beginn an nicht alleinstehen lassen. Unser Album wird eine Eskalation der Liebe. Es sind musikalische Vitamin-Shots in verrückten Zeiten. Daher im Doppel-Release „Me Version 3.0“: In jedem von uns wohnt Licht und Schatten. Wir sind Kinder des – zumindest partiell – freien Willens. Wir entscheiden, was wir nähren. Das, was wir füttern, wächst. Dies wird groß in unserem Leben, in der Welt.

Kurt und ich laden ein, mit uns einzutauchen. Hineinzugehen in die Worte, in die Töne, die Melodien. Mit uns den Puls der Welt und des Lebens zu spüren, zu weinen, zu lachen, zu tanzen. Was auch immer für dich aufsteht, wenn du dich einlässt.“

www.strolzrazelli.earth